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In Halberbracht ist für jeden etwas dabei

Der Westen vom 26.02.2016

 

Halberbracht. Die Brüder Thorsten und Kai Wingenfelder wandelten nach dem Aus von „Fury in the Slaughterhouse“ anfangs auf Solopfaden, merkten aber bald, dass es „Besser zu zweit“ ist. Und so lautete dann auch der Name des ersten gemeinsamen Albums. Am 4. März gastieren die Ex-Fury-Brüder im Rahmen ihrer aktuellen „Retro Live“-Tour auch in Halberbracht. Unsere Zeitung sprach mit Sänger Kai Wingenfelder.

Inwiefern unterscheidet sich „Retro“ von den vorherigen Alben?

Kai Wingenfelder: „Retro“ ist eine Mischung aus den ersten beiden Alben. Das erste Album „Besser zu zweit“ war sehr persönlich. Bei dem Nachfolger „Selbstauslöser“ wollten wir ein Pop-Album machen. In „Retro“ möchten wir beides kombinieren.

Hast du ein Lieblingslied auf der aktuellen CD?

Da das Album so persönlich ist, gibt es viele Lieder, die mir am Herzen liegen. „Winterkind“ ist auf jeden Fall das persönlichste. Ich habe es für meine Tochter geschrieben, die in dem Video dazu die Hauptrolle spielt. Auch „Hey Cowboy“ habe ich für eine bestimmte Person geschrieben – aber aus ganz anderen Gründen. Es richtet sich an jemanden, dem ich gerne mal eine reingehauen hätte. Statt das zu tun, habe ich das Lied geschrieben und er musste sich das sicher einige Male anhören, weil es im Radio rauf und runter gespielt wurde.

Zu fünf von den zwölf Titeln auf eurem Album habt ihr bereits Musikvideos im Internet veröffentlicht. Macht der Dreh euch Spaß oder ist das nur Arbeit?

Der Videodreh macht meist viel Spaß, aber für mich bedeutet es auch sehr viel Arbeit, da ich alles selbst drehe und schneide. Grundsätzlich nehme ich mir nur einen Tag Drehzeit und versuche, die Kosten gering zu halten. Trotzdem kommt immer ein schönes Video dabei heraus. Damit wollen wir unsere Fans im Internet unterhalten. Drei weitere Videos sind noch geplant.

Euer Album wurde über Crowdfunding finanziert. Habt ihr damit gute Erfahrungen gemacht?

Auch, wenn ich am Anfang Bedenken hatte, ob das funktioniert, wurden unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Die Summe, die wir eingeplant hatten, war schon innerhalb von sechs Tagen gesammelt. Am Ende hat sich die Summe mehr als verdoppelt. Das ist ein tolles Ergebnis und zeigt, wie sehr unsere Fans hinter uns stehen. Generell ist Crowdfunding aber nicht einfach. Man muss definitiv zahlreiche Dinge beachten, vor allem die Steuer. Und es entsteht natürlich auch viel Arbeit dadurch. Wir haben unseren Fans für ihre Spenden verschiedene Dinge als Dankeschön in Aussicht gestellt, von denen wir inzwischen fast alles eingelöst haben. Wir haben unzählige CDs und T-Shirt signiert und verschickt, auf Geburtstagspartys Ständchen gesungen und Privatkonzerte gegeben.

Bei eurem Konzert in Halberbracht wurde „Jylland“ als euer Support bestätigt. Die meisten kennen Jan Löchel eher als Musikproduzenten oder als Berater der Juroren bei „The Voice of Germany“.

Jan wollte nach vielen Arbeiten für andere Künstler einfach mal Lieder schreiben und singen, die ihm am Herzen liegen und hat deshalb sein Solo-Projekt ins Leben gerufen. Mein Bruder Thorsten hat Jan kennengelernt, als sie zusammen einen Musik-Workshop für Kids gegeben haben. Er stand damals sogar als Fan bei Fury-Konzerten in der ersten Reihe. Jan ist ein sehr netter Kerl und es freut uns sehr, dass er auf unserer Tour mit dabei ist.

Worauf können sich eure Fans in Halberbracht freuen?

Auf einen großartigen Abend mit einem tollen Support-Act und einem Musikrepertoire von gestern bis heute. In den zwei Stunden spielen wir nicht nur Lieder aus „Retro“, sondern natürlich auch aus den anderen Alben und auch das eine oder andere von „Fury in the Slaughterhouse“. Da ist für jeden was dabei.

Kai Hoffmann