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Unser Laden - Wichtig für Halberbracht

„Unser Laden“ wichtig für das Dorf

Bericht der WAZ vom 20.11.2011 | 19:11 Uhr                  

 

 

Norbert Killewald, Behindertenbeauftragter der Landesregierung (3.v.l.) zeigte sich beindruckt von „Unser Laden“. Mit auf dem Foto Klaus Heimann (r.), Thorsten Garske (2.v.r.) und einige Mitarbeiterinnen.

Halberbracht. Den wöchentlich Großeinkauf wollte Norbert Killewald am Freitag in „Unser Laden“ in Halberbracht nicht erledigen. Trotzdem schaute sich der Behindertenbeauftragte der Landesregierung ausgiebig im Geschäft um und ließ sich von Einrichtungsleiter Klaus Heimann informieren.

 

Heimann machte deutlich, dass das Geschäft als Nahversorger für die rund 1100 Bewohner des Ortes zu sehen sei. Die täglich rund 150 Kunden machen einen durchschnittlichen Umsatz von 5,12 Euro pro Kopf. Die Zulieferer seien aus der näheren Umgebung und bei den Halberbrachtern herrsche ein starkes Bewusstsein, das im April vergangenen Jahres eröffnete Geschäft behalten zu wollen. Die wichtig-sten Artikel seien vorhanden und zu den Mitarbeitern zählen vier Menschen mit Behinderungen.

Dass der Laden wichtig für Halberbracht ist, machten im Dialog auch zwei Kunden deutlich. Stadtverordneter Bernward Puspas zählt ebenso zu den Stammkunden wie seine Lebensgefährtin, die durch ihre starke Sehbehinderung auf einen Nahversorger angewiesen ist und laut eigener Aussage nicht zuletzt aufgrund des vorhandenen Geschäfts nach Halberbracht gezogen sei.

Norbert Killewald zeigte sich beeindruckt vom funktionierenden Betrieb und machte deutlich, dass in Deutschland rund 2,5 Millionen Menschen mit Behinderungen leben, davon etwa 400.000 bis 800.000 psychisch Erkrankte, von denen einige 30 Jahre im Arbeitsleben standen, bevor sie erkrankten. „Wir können es uns nicht leisten, die alle in den Ruhestand zu schicken“, so Killewald und weiter: „Durch solche funktionierenden Modell erhält die Gesellschaft ein anderes Bild von Menschen mit Behinderungen.“

Projektleiter Thorsten Garske fügte hinzu, dass in „Unser Laden“ eine besondere Einkaufskultur herrsche. „Hier kann ich mein Kind noch mit einem Euro hinschicken und man achtet darauf, was es kauft“, so Garske, dessen Anliegen es ist, Inklusion im Praxisdialog zu diskutieren. Bereichsleiter Holger Gierth sagte, dass man sich wünsche, dass derartige Projektideen gefördert werden.

Neben „Unser Laden“ besuchte Norbert Killewald auf Einladung des St. Georg Werkes als Beispiele gelingender Inklusion noch eine Schmallenberger Schule.

Nicole Voss

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