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Dariusz Wosz weckt Vorfreude auf Fussballschule des VFL Bochum
Lothar Linke
HALBERBRACHT.  Die Fußballschule des VfL Bochum macht Anfang Juli Station beim TuS Halberbracht.
Es war genau die Atmosphäre, die über Monate so gefehlt hat. Ein sonniger Samstagmittag, ein gutes Dutzend Kinder mit Feuereifer auf dem Sportplatz in Halberbracht, einige Eltern drumherum. Was will man mehr?
Und ein berühmter Fußballprofi als Trainer der bunten Horde: Dariusz Wosz, der frühere, brillante Spielmacher des VfL Bochum. Er machte es den Kindern vor: Blitzschnell seitwärts durch kleine Ringe hüpfen, ein Fuß, ein Ring. Die Feinmotorik des heute 51-Jährigen ist auch ohne Ball sehenswert.
Die richtige Sprache
Ihm war die Freude anzusehen, mit der er die Fußballer trainierte. Bunt war dieser fröhliche Haufen wirklich. Robert Lewandowski stand auf dem einen Trikot, SSV Elspe auf einem anderen. Wenige Minute reichten, um zu sehen, wie gut Dariusz Wosz die Sprache der Jungs beherrschte, wie er einen sympathischen Umgang mit ihnen pflegte.
Immer wieder gab es Aufmunterung, wenn eine Kugel versprang. Aber auch Mahnung zur Disziplin. Als ein Jonglier-Spielchen beendet war, forderte er die Kleinen auf, die Bälle zur Seite zu legen. „Weglegen habe ich gesagt, nicht wegschießen“, sprach er in Richtung derer, die die Bälle lässig ins Aus kickten.
Dariusz Wosz’ Besuch in Halberbracht war ein Vorgeschmack, eine Vorspeise. Das Hauptmenü kommt vom 9. bis 11. Juli auf den Tisch. Dann ist die Fußballschule des VfL Bochum an gleicher Stelle zu Gast.
Auch ihm reicht Corona, sagte Wosz. „Den Jugendlichen fehlt das Jahr in ihrer Entwicklung,“ blickte er einen Zeitraum zurück, in der die Jungs für viel zu viel am Computer, an der Konsole gehockt haben. Das muss auf Kosten der Qualität gehen. „Das werden wir in ein paar Jahren merken,“ befürchtete er.
Kontakte zwischen dem TuS Halberbracht und dem VfL Bochum bestanden bereits 2019. Eine Delegation aus der Ruhrstadt hatte das Konzept der Fußballschule vorgestellt. Im vergangenen Jahr war die Fußballschule beim FC Finnentrop zu Gast, da hatte alles, obwohl es schon in die Corona-Zeit fiel, gut geklappt. Davon gehen die Halberbrachter auch aus. Bernd Winkelmann, 1. Vorsitzender des TuS: „Es ist nicht so, dass wir achtzig, neunzig Kinder hier erwarten, es geht eher um zwanzig, dreißig.“ Man werde erst einmal abwarten und – wenn nötig – absagen. Dann gibt es das Geld zurück. Zurzeit aber rechnen die Verantwortlichen mit einem Anstieg der Anmeldungen. Für den TuS ist es eine Premiere. Bernd Winkelmann. „Die Hauptarbeit wird kommen, wenn wir genau wissen, wie viele Kinder da sind. Dann müssen wir die Anzahl der Helfer definieren, und was an Verpflegung benötigt wird.“
Ach ja: Dariusz Wosz aus Halberbracht entlassen, ohne ihn zum VfL Bochum zu befragen, geht natürlich gar nicht. „Schön, dass sie wieder aufgestiegen sind“, sagte er. Das entscheidende Spiel gegen Sandhausen hat er zu Hause geschaut. „Ich muss“, verriet er, „dabei allein sein.“