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TUS Halberbracht und BW Oedingen bilden eine Spielgemeinschaft

WR vom 06.06.2021

 Lothar Linke

Trainer und Verantwortliche des TuS Halberbracht und BW Oedingen; hinten: Sebastan Nawrath, Markus Kny, davor Patrick Pick, Robert Schille, Tobias Jung; vorn: Florian Linn, Bernd Winkelmann und Arthur Nawrath.

Trainer und Verantwortliche des TuS Halberbracht und BW Oedingen; hinten: Sebastan Nawrath, Markus Kny, davor Patrick Pick, Robert Schille, Tobias Jung; vorn: Florian Linn, Bernd Winkelmann und Arthur Nawrath.

Foto: Lothar Linke

HALBERBRACHT/OEDINGEN.  Mit einer neuen Spielgemeinschaft geht der Fußballkreis Olpe in die kommende Saison.

Denn jetzt ist es offiziell: Der TuS Halberbracht und Blau-Weiß Oedingen starten ab 2021/22 mit zwei Seniorenmannschaften ins Rennen der Kreisliga C und D.

Damit mischen die Oedinger Fußballer wieder im Kreis Olpe mit, dem sie politisch auch angehören. Fußballerisch dagegen waren sie zehn Jahre lang Hochsauerländer. Denn seit 2011 unterhielten die Blau-Weißen eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn BVB Bracht, beheimatet auf der anderen Seite der Kreisgrenze.

Trennung verläuft harmonisch

Dort war die SG Bracht/Oedingen auch in das Ligensystem eingegliedert worden. Die Trennung habe „definitiv nicht am Verhältnis der beiden Vereine gelegen“, betonte Tobias Jung, Leiter des Ressorts Seniorenfußball in Oedingen, „das war bis zuletzt positiv.“

Die Scheidung sei „harmonisch verlaufen“, sei aber dem „personellen Aspekt“ geschuldet. Jung: „Es wäre schwierig gewesen, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen.“

 

Der Zusammenschluss zur SG Halberbracht/Oedingen hat den gleichen Grund wie alle anderen zuvor: Personalmangel. Der Unterschied ist, dass dieser noch nicht akut ist. Doch er zieht am Horizont herauf. So schätzen es jedenfalls die Verantwortlichen ein. Eine „zukunftsorientierte Basis“ nannte Bernd Winkelmann, Vorsitzender des TuS Halberbracht, die Aktion, einen „strategischen Weitblick“. Denn, so Winkelmann: „Wir werden irgendwann unter Spielermangel leiden. Deshalb können wir eine solche Spielgemeinschaft nicht nur auf die nächsten drei, vier Jahre betrachten, sondern müssen das für die nächsten zehn Jahre tun.“ Die nächsten fünf, sechs Jahre könne der TuS Halberbracht noch eigenständig bewältigen. Winkelmann: „Aber die Entwicklung sehen wir ja, mit den geburtenschwachen Jahrgängen und die Tendenz, wonach Fußball nicht mehr alles ist.“

Im Jugendbereich arbeiten Oedingen und Halberbracht schon seit Jahren zusammen. „Das funktioniert sehr gut“, betonte Winkelmann. Nun schließen sich zwei echte Traditionsvereine in einer Spielgemeinschaft zusammen. Der TuS Halberbracht wird in drei Jahren 100 Jahre alt, beim SV Oedingen ist es in sechs Jahren so weit. Und wo Tradition ist, sind auch Traditionalisten - sprich: Mitglieder, die skeptisch bis ablehnend reagieren, wenn Eigenständigkeit aufgegeben wird.

Doch diese Widerstände bleiben beiden Vorständen erspart. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung bekamen sie die Zustimmung. „wenige Enthaltungen, keine einzige Gegenstimme“, stellte Winkelmann fest. Die gleiche Erfahrung, ein fast 100-prozentig positives Votum der Mitglieder, hat auch Tobias Jung gemacht: „Auch bei uns haben die Mitglieder die Entwicklung gesehen. Schon sonntags auf dem Platz ganz deutlich, wenn teilweise die Altherren aushelfen musste.“

Oedingen freut sich auf die Rückkehr in den Kreis Olpe. Die SG mit Bracht fußte seinerzeit auf einem Kompromiss. „Wir nehmen die Sportstätte Oedingen, und spielen dafür in der Kreisliga Hochsauerlandkreis“, erklärte Tobias Jung, „gerade die jungen Spieler hatten den Wunsch, im Kreis Olpe zu spielen. Weil man die Leute aus der Zeit m Jugendbereich kennt, die Gegenspieler.“

Altliga muss teilweise aushelfen

Gemeldet werden zwei Seniorenmannschaften, erklärte Arthur Nawrath. Er hatte auf Seiten des TuS Halberbracht das Konzeptionelle übernommen. Die erste Mannschaft spielt in der Kreisliga C, die zweite in der D. Etwas ärgerlich ist das für die erste Garnitur, die war „auf dem richtigen Weg“, wie Nawrath es ausdrückte. Sie hatte aus den sieben Spielen der abgebrochenen Saison 18 Punkte geholt, und eine gute Chance auf die Kreisliga B, wurde jedoch durch Corona gebremst. „dann müssen wir halt versuchen, es im nächsten Jahr zu schaffen.“ Das sieht Winkelmann genauso: „Kreisliga B wird – auch aufgrund des Zugewinns der sportlichen Qualität - als Ziel ausgegeben, zumal wir als Tabellenführer bis zum Abbruch die realistische Chance hatten, die Saison dort oben auch zu beenden.“