Aktuelles
Gebrüder Wingenfelder rocken die rappelvolle HJE-Halle
Â
Halberbracht. Gerade noch im Rahmen der „Fury & Friends Cruise“ mit rund 2500 Fans an Bord der „Mein Schiff 3“ in der Nordsee unterwegs, denken die Gebrüder Wingenfelder gar nicht an eine kreative Pause. Mit dem Rückenwind des fulminanten 30-jährigen Jubiläumsjahres 2017 ihrer Band „Fury in the Slaughterhouse“ sind Kai und Thorsten Wingenfelder schon wieder unermüdlich in den Clubs und Hallen der Republik unterwegs. Mit im Gepäck ihr inzwischen viertes Studioalbum „Sieben Himmel hoch“.
Am Dienstag, 3. Oktober, machte Wingenfelder im Rahmen der aktuellen Tour in Lennestadt Station. Die Dorfgemeinschaft Halberbracht präsentierte nach 2016 bereits zum zweiten Mal die Band um Kai und Thorsten Wingenfelder in der rappelvollen HJE-Festhalle. Obwohl Sänger Kai Wingenfelder seit einigen Tagen unter einem grippalen Infekt litt, gab der lädierte Fury-Frontmann am Mikrofon alles. Und das Publikum trug die Band feiernd und tanzend durch den Abend.
Â
Ein Bier per Stagediving
Â
Den Begriff „Tragen“ hatte Multimusikus Fabian Schulz wohl zu wörtlich genommen und bahnte sich in Stagediving-Manier mit dem wohl „größten Bier der Welt“ über den Köpfen der Zuschauer seinen Weg zu Tontechniker Olli, der sich einen kräftigen Schluck verdient hatte. Kai Wingenfelder war seine gesundheitliche Angeschlagenheit zwischenzeitlich kaum noch anzumerken, er schlug sich tapfer und wurde frenetisch gefeiert. Eine markante Stimme, da darf man auch mal „unperfekt“ sein, um im Wingenfelder-Jargon zu bleiben.
Â
Â
Wo andere noch experimentieren, bedient sich das neue Album völlig unverkrampft verschiedenster Ideen und Einflüsse der mitwirkenden Musiker und bewegt sich wie selbstverständlich zwischen Dub-Reggae-Nummer, Dancetrack, leiseren Tönen und knalligen Gitarrenriffs. Die Jungs stehen mal „Mitten im Leben“, schweben „Sieben Himmel hoch“ und warnen lauthals „Verlieb dich nicht in mich“.Â
Der Titel „Irgendwo ist immer Sommer“ ließ beim drohenden Herbstblues die Hoffnung keimen, dass auch die dunkle Jahreszeit irgendwann wieder vorbei ist. Eine mal schnelle, mal ruhige Reise durch ein bewegtes Musikerleben - Kai und Thorsten Wingenfelder hatten eine Menge zu erzählen. Sie sind mit ihrem Publikum in die Jahre gekommen - weise, aber ganz und gar nicht leise.
Der Titel „Irgendwo ist immer Sommer“ ließ beim drohenden Herbstblues die Hoffnung keimen, dass auch die dunkle Jahreszeit irgendwann wieder vorbei ist. Eine mal schnelle, mal ruhige Reise durch ein bewegtes Musikerleben - Kai und Thorsten Wingenfelder hatten eine Menge zu erzählen. Sie sind mit ihrem Publikum in die Jahre gekommen - weise, aber ganz und gar nicht leise.
Â
Selbstverständlich durften auch die Klassiker „When I'm dead and gone“ und „Time to wonder“ aus dem Fury-Repertoire nicht fehlen. Gänsehautmomente im proppenvollen Schützenhaus, an die Bassist Volker Rechin nahtlos anknüpfte, als er beim Song „Paradies“ sein Können an der Harp unter Beweis stellte. Knarzige Gitarrensoli von Keyboarder Robert Schuller bei der Zugabe „Rockin' in the free World“. Wingenfelder verpasste dem Neil Young-Klassiker gleich einen deutschen Text - Rock’n´Roll pur. „Sauerland, mein Herz schlägt für…“, es gab keinen Zoff, als sich die Band zur Zugabe auch noch dieser Hymne bediente.Lebensweisheiten für die FansDie mit Abstand „Beste Band der Welt“ feierte sich und das Leben mit entspannten und dann wieder krachenden Momenten. Mit dem leisen „Winterkind“ entließ Wingenfelder seine Fans - beseelt und um einige Lebensweisheiten reicher - in die trübe Herbstnacht. Für Kai Wingenfelder ging es gleich im Anschluss per Shuttle ins warme Hotelbett. Am Mittwoch legte die Tour einen Ruhetag ein - Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen, bevor es dann weiter nach Hamburg ging.
Â
Ein Artikel von Ina Hoffmann